Historie

Die Sammlung Crous

basiert im Wesentlichen auf dem Nachlass des Aachener Journalisten Helmut A. Crous (1913-1993). Nach seinem Tod wurde seine Sammlung vom Aachener Karnevalsverein (AKV) übernommen und in eine gemeinnützige GmbH überführt. Seit 1996 ist diese kultur- und stadthistorische Sammlung, die im Sinne ihres Begründers fortgeführt wird, im Alten Kurhaus der Stadt Aachen untergebracht.

Die ursprünglichen Bestände der Sammlung Crous wurden durch Zukäufe, Schriftenaustausch und Schenkungen kontinuierlich erweitert. So entstand ein einzigartiges Archiv zur Geschichte der Stadt und der Region Aachen.

Eine ausführliche Beschreibung der Sammlung Crous bietet Ihnen der Vortrag Dr. Walter Maassens, den Sie hier als PDF herunterladen können.

Kernstück

der Sammlung Crous ist eine wissenschaftliche Archiv- und Präsenzbibliothek mit ca. 5.000 Druckschriften. Die Bücher, Zeitungen und Zeitschriften stammen aus dem Zeitraum von 1521 bis heute, darunter viele seltene Exemplare. Die Bibliothek dient vor allem der historischen Forschung. Eine thematische Ordnung mit 43 Sachgruppen und eine detaillierte Verschlagwortung erleichtern die Orientierung innerhalb der Bibliothek.

Die Bibliothek der Sammlung Crous mit ihren rund 5.000 Publikationen ist eine wahre Fundgrube für jeden, der sich für die Geschichte der Stadt und der Region Aachen interessiert. Als lokalgeschichtliche Forschungs- und Studienstätte bietet sie ausgezeichnete Möglichkeiten zu wissenschaftlicher oder privater Recherche. Den Nutzer erwartet eine gut sortierte Archiv- und Präsenzbibliothek in einem modernen Ambiente. Eine thematische Ordnung erleichtert die Orientierung innerhalb der Bibliothek. Im Einzelnen ist das Archiv in 43 Sachgruppen gegliedert.

Die Mehrzahl der Handschriften, Bücher, Zeitungen und Zeitschriften der Sammlung Crous stammt aus der Zeit vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Rund 400 Schriften sind als besonders wertvoll einzustufen und gehören damit zum Rarabestand der Sammlung, so z.B. die älteste Druckschrift der Sammlung – eine Art früher Pressebericht aus dem Jahre 1521 – die sich mit der Krönungszeremonie Karls V. befasst.

Auch das erste von einem Aachener Drucker gedruckte Buch, die Stadtchronik „Aqvisgranvm siue historica narratio“ (1620) des Peter á Beek, die „Aacher Chronik“ (1632) von Johannes Noppius sowie zahlreiche weitere Schriften von namhaften Chronisten befinden sich in der Sammlung.

Prunkstück der Crous-Bibliothek ist die in feinster Kanzleischrift verfasste Handschrift des Notarius Karl Franz Meyer über die diplomatische Geschichte Burtscheids aus dem Jahre 1772, die vermutlich auf Veranlassung der Äbtissin der Zisterzienserabtei in Burtscheid verfasst wurde. Im Anhang enthält die „Miscellanea Borcetano-Aquisgranesia“ die Schilderung eines Rechtsstreits der Erben der Burtscheider Familie Pastor, in deren Bibliothek das Buch im 19. Jahrhundert aufbewahrt wurde. 1994 erwarb der Beirat der Sammlung Crous dieses äußerst seltene Manuskript.
Zum Buchbestand des 20. und 21. Jahrhunderts gehören u.a. Festschriften von Firmen, Schulen und Vereinen, Jahrbücher und Bildbände. Sie dokumentieren ein Stück Alltags- und Industriegeschichte Aachens. Der Beirat der Sammlung Crous ist bemüht, diesen Teil der Sammlung durch gezielten Schriftenaustausch und Zukäufe in Zukunft auszubauen.

In der Bibliothek befindet sich auch ein größerer Bestand an historischen Zeitschriften und Zeitungen bzw. Zeitungsblättern. Die Zeitschriftenbände jüngeren Datums werden fortlaufend komplettiert. Auch eine Zeitungsausschnitte-Sammlung kann in der Bibliothek eingesehen werden.

Der größte Teil der Druckschriften ist in zwei Publikationen aus den Jahren 2002 und 2005 erfasst. Die digitale Aufnahme und Verschlagwortung des Gesamtbestandes ist in Arbeit. Ein Online-Archiv wird später auch dem externen Nutzer den Zugriff ermöglichen.

Neben Aquarellen, Gouachen, Zeichnungen und Druckgrafiken

gehören zahlreiche Stadtpläne und anderes Kartenmaterial zum Grafikbestand der Sammlung Crous. Das älteste Blatt, ein Holzschnitt, stammt aus dem Jahre 1492. 180 der rund 800 grafischen Werke sind Reproduktionen.

Schwerpunkte der Sammlertätigkeit von Helmut A. Crous waren Stadtansichten und kartografisches Material vergangener Jahrhunderte. Die mehr als 800 Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Stiche und Karten liefern ein Kaleidoskop der kaiserstädtischen Geschichte und der angrenzenden Gebiete und Länder.

Das älteste Blatt der Sammlung Crous ist ein Holzschnitt aus dem Jahre 1492, eine Stadtansicht aus Conrad von Bothos „Sachsenchronik“. Auch der erste perspektivische Plan von Aachen, ein 1572 von Simon Novellanus und Franz Hogenberg gefertigter Kupferstich, befindet sich in der Sammlung.

Andere Grafiken halten stadthistorische Ereignisse wie die Erstürmung des Rathauses während der Religionsunruhen im Jahre 1611 oder den Monarchenkongress von 1818 bildlich fest und dokumentieren die Entwicklung der Stadt Aachen. Gleichzeitig bieten sie dem kunsthistorisch Interessierten spannende Einblicke in die Geschichte der Grafik. Ein um 1760 entstandener altkolorierter Kupferstich weist die Komphausbadstraße als Mittelpunkt des neuen Kurviertels aus. Hundert Jahre später zeigt eine Ansicht von William French und William Carse die Stadt als Industriestandort mit rauchenden Schloten, fahrenden Zügen und dem Rheinischen Bahnhof, dem Vorläufer des heutigen Hauptbahnhofs. In einer Aquatinta-Zeichnung aus dem Reisewerk des englischen Pfarrers John Gardnor von 1791 werden St. Adalbert und das Adalbertstor dem Zeitgeist entsprechend inmitten einer romantischen Natur präsentiert.Die einst gemeinsame und heute grenzüberschreitende Geschichte Aachens mit seinen Nachbarländern Belgien und den Niederlanden wird besonders im kartografischen Bestand der Sammlung Crous deutlich.

Auch im Grafikbereich wurden und werden die ursprünglichen Bestände der Sammlung Crous durch Schenkungen oder Zukäufe kontinuierlich erweitert. Der Hauptteil der grafischen Bestände ist in einem Katalog aus dem Jahre 2004 erfasst und kunstwissenschaftlich bearbeitet. Es wird angestrebt, alle Grafiken als Scans in das digitale Verwaltungsprogramm zu integrieren.

In den Räumen

der Sammlung Crous sind 57 Gemälde aus dem 19. Jahrhundert ständig ausgestellt. Es handelt sich dabei um 55 Miniaturtafeln mit Porträts deutscher Kaiser und Könige sowie eine Darstellung des Aachener Münsters und eine Ansicht der Stadt Aachen.

Zwei Ölgemälde aus dem Privatbesitz des Helmut A. Crous fanden Eingang in die Sammlung Crous. Das eine stellt das Aachener Münster (1830) dar, das andere ist ein Stadtporträt Aachens (1842), das ein unbekannter Künstler in Öl auf den Deckel einer Souvenirdose malte.

Im Jahr 2000 brachte eine Schenkung des AKV-Senats der Sammlung Crous 55 Miniaturtafeln, die in besonderer Weise das Thema der Aachener Stadtgeschichte berühren. 52 Tafeln stammen aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und bilden 26 Herrscher ab, die in Aachen gekrönt wurden. Diese Miniaturtafeln stellen eine „vereinfachte“ Version der Kaisergalerie im Frankfurter Römer dar. 3 weitere Tafeln aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigen die Kaiser des Deutschen Kaiserreichs: Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. Auf jedem der Aachener Täfelchen befindet sich auf der Rückseite eine handschriftliche Kurzlegende zu dem jeweiligen Herrscher.

Die Sammlung Crous besitzt

mehr als 1.000 historische Fotografien mit vorwiegend Aachener Motiven, u.a. ein Album mit 150 Aufnahmen aus dem Zeitraum 1880-1920 und 842 Fotos des ehemaligen Aachener Stadtkonservators Hans Königs aus dem Jahre 1942.
Seit 2012 gehören die Ansichtskarten der Sammlung Wintgens zum Bestand der Sammlung Crous. Ein Film- und Tonarchiv befindet sich im Aufbau.

Bereits heute umfasst das Fotoarchiv der Sammlung Crous mehr als 1.000 Bilder. Diese sind z.T. Bestandteil eines Albums mit 150 Aufnahmen aus den Jahren 1880-1920 und 50 Aufnahmen aus den Jahren 1930-2004. Der größte Schatz der Fotosammlung sind jedoch 842 Fotos des Architekten und ehemaligen Aachener Stadtkonservators Hans Königs aus dem Jahre 1942. Königs hatte von der Stadt den Auftrag erhalten, Häuser und Straßenzeilen im Bild festzuhalten. Seine Fotos sind eine einzigartige Dokumentation des Stadtbildes in einem noch weitgehend unzerstörten Aachen.

Auch das Fotoarchiv soll kontinuierlich erweitert werden.

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